Friday, November 7, 2008

tick tack

so mein vater war nun die letzten paar tage da und ich musste mir wieder mal vorstellen, dass ich mit meinen eltern zusammen ziehen soll. ich finde es eigentlich schon absurd, denn mit 10 jahren komme ich ins internat, habe die ersten vier jahre (wobei die rsten drei die schlimmsten waren) unendlich heimweh, aber die eltern blieben stark, haben nicht nachgegeben und mich zurückgeholt. was natürlich auch das sinnvollste war und bis heute ist, denn ohne jene stärke meiner eltern, wäre ich wohl in der großstadt versumpft, wahrscheinlich als analphabet und drogenleiche, oder sonst etwas.

nach meinem abi ziehe für 6 monate nach shanghai, wieder ohne die eltern... dann wieder nach deutschland und suche mir ein studiumsplatz, auch ohne die eltern.

nun geht's in die USA, z.T. aus wunsch der eltern, zum anderen aus persönlicher überzeugung, aber irgendwie hat wohl was in deren gehirne click gemacht und plötzlich sind sie der festen überzeugung, ich sei für alles unfähig und eigentlich doch noch ein kleines kind.

als wir im urlaub in holland waren, habe ich eine WG in pasadena ausfindig machen können, ist ja schließlich die billigste lösung, denn ein ein-zimmer apartment fängt dort schon ab 800$ an, hatte ein super angebot in einem "deutschen" haus ein zimmer zu kriegen für etwa 450$, doch die mutter verzieht ihr gesicht und sagt mir ich sei so "immature" – also kindisch/unreif. dann spricht sie zwei tage nicht mehr mit mir, weil ich sie "nicht haben will und alles peinlich fände". sie sei in meinem alter so viel reifer gewesen, nun sie war schwanger und ist witwe geworden, wegen eines tragischen, unnötigen unfalls der USAF. tja, bin halt nicht schwanger und habe nicht geheiratet, trotz den 6,5 jahren, die ich mit meinem freund verbracht habe und da er so ziemlich die erste echte beziehung ist, bin ich auch nicht einmal psychologisch "verwitwet"...

so, jetzt weiß ich nicht, ob nur ich das nicht kapiere, wie ich mit 22 jahren, seit 12 jahren – mehr oder weniger – selbständig, fliege seit meinem 10. lebensjahr alleine durch die welt, schaffe es mir essen zu machen und bisher vier eigene wohnungen zu finden, die zu bezahlen und wohnbar zu halten etc. unreif bin für ein wohnen in amerika?? vor allem weil ich in eine WG zeihen will, wo ich die menschen ja nicht wirklich kenne – hmmmmm... weil das so viele tun, sind ja alle seit jahrzehnten befreundet oder geschwister, die in eine WG ziehen...

habe nun die paar tage wieder versucht andeutungen zu machen, aber ich denke alles vergebens. manchmal wünschte ich, doch noch im lotto zu gewinnen, damit ich nicht von den eltern finanziell abhängig zu sein. denn so viel zu arbeiten, dass ich mir die schule leisten kann, das ist unmöglich, zumindest in meiner jetzigen lage. außerdem vertrete ich die meineung, dass man studiert um zu studieren und eben nicht noch nebenher 20 stunden aufwärst die woche nebenher in ner kneipe zu arbeiten, ein kind großzuziehen oder sonst was. ich weiß zwar auch, dass viele sonst nicht studieren könnten, aber es gibt immer einen weg. ich finde es bewundernswert wie menschen so ihr leben mit studium om griff haben, aber ich könnte es nicht.

wieder zu meinem eigentlichen problem, ich werde womöglich die beziehung zu meinen eltern massiv zerstören, wenn wir zusammen ziehen, aber davon wollen die nichts wissen.

mensch, werde ich es vermissen, unbekleidet vom bad ins schlafzimmer zu laufen, die wäsche mal nichht zu machen und 2 wochen nicht zu putzen... abends total besoffen heimkommen und das klo den kompletten morgen zu belagern, weil es mir grottig schlecht geht, oder einfach eine chillige runde daheim zu haben, sauerei zu machen und es am nächsten tag aufzuräumen.
und nein, meine eltern sind nicht so "cool", dass ich unbedingt möchte, dass sie mitmachen...
außerdem habe ich eigentlich keine "richtige" beziehung zu ihnen. ich habe sie prinzipiell nur in den ferien gesehen, sie haben mich nicht großwerden sehen und dennoch habe ich doch so viel asiatischen, eingeprägten respekt vor den älteren, dass ich nichts sagen/machen kann. ich kann nicht einmal vor ihnen fluchen, geschweige denn mein freund küssen.

zwickmühle, zwickmühle

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